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In Kürze gibt es für alle Schülerinnen und Schüler in NRW Zeugnisse. Viele Eltern, deren Kinder die 4. Klasse der Grundschule besuchen, stehen vor der Wahl, die geeignete weiterführende Schule zu finden. Die richtige Entscheidung zu treffen ist nicht leicht, da die Wahl für die kommenden sechs Jahre bindend ist.

Die weiterführenden allgemein bildenden städtischen Schulen nehmen Ende Februar die Anmeldungen der Eltern von Viertklässlern für das Schuljahr 2016 / 2017 entgegen.

 

Die Adolf-Reichwein-Gesamtschule ist die größte weiterführende Ganztagsschule in Lüdenscheid. Alle Schülerinnen und Schüler, die die vierte Klasse der Grundschule erfolgreich durchlaufen haben, können die Gesamtschule besuchen. Sie setzt damit als einzige weiterführende Schule die pädagogische Arbeit der Grundschule fort. Nur hier erhalten alle Kinder mit unterschiedlichen sozialen Voraussetzungen und leistungsbezogenen Möglichkeiten die Gelegenheit, weiterhin gemeinsam voneinander und miteinander zu Lernen.

 Im Gegensatz zu den anderen weiterführenden Schulen können an der Gesamtschule alle Schulabschlüsse erreicht werden. Sie ist damit die Alternative zur Hauptschule, Realschule und zum Gymnasium. Hier werden Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse unterrichtet. Im Gegensatz zum Gymnasium besteht jedoch nur an der Gesamtschule die Möglichkeit, das Abitur nach wie vor in neun Jahren zu erreichen. Alle Schülerinnen und Schüler haben somit ein Jahr mehr Zeit sich auf das Abitur vorzubereiten. Diese zusätzliche Zeit ermöglicht ein intensiveres und individuelleres Lernen sowie eine in allen Jahrgangsstufen angemessene und begleitete Schullaufbahn, die sich an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen orientiert. Den Kindern und Jugendlichen bleibt außerdem mehr Freizeit für Freunde und Hobbys.

 „Entscheidend für die Wahl der richtigen weiterführenden Schulform sollte nicht Prestige-Denken sein, sondern die Überlegung, welche Schule die größtmöglichen Entwicklungschancen für mein Kind bietet. Nach wie vor wird im dreigliedrigen Schulsystem zu früh selektiert und werden die unterschiedlichen Entwicklungen und sozialen Voraussetzungen von Kindern zu wenig berücksichtigt. Schülerinnen und Schüler, die beispielsweise auf einem Gymnasium auf Grund der verkürzten Schulzeit von acht Jahren nur unter großen Schwierigkeiten die Möglichkeit hätten ihr Abitur zu machen, haben auf der Adolf-Reichwein-Gesamtschule ein Jahr mehr Zeit zum Lernen. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erhalten auf Grund dessen die Chance, ein besseres Abitur zu erwerben. Der kürzeste Weg zum Ziel ist bekannter Weise nicht immer der beste und sicherste“, gibt Markus Ignatzek, der Didaktische Leiter zu bedenken.

 Die Ergebnisse der zentralen Prüfungen in den Jahrgängen 10 und des Zentralabiturs, die alle Schulformen miteinander vergleichen, sprechen für sich. Durch zentrale Abschlussprüfungen und das Zentralabitur gibt es keine Unterschiede in der Qualität der Abschlüsse.

 „Eltern, die sich in ihrer Entscheidung an welche Schule sie ihr Kind anmelden wollen, unschlüssig sind, sollten sich im Zweifelsfall lieber gleich für die Gesamtschule entscheiden. Denn wer sein Kind versuchsweise erst an einer Realschule oder an einem Gymnasium anmeldet und später zur Gesamtschule wechseln möchte, kalkuliert falsch. Ein späterer Wechsel auf die Gesamtschule ist in der Sekundarstufe I nicht mehr möglich, da die Klassen in der Regel keine freien Plätze mehr aufweisen. Dann bietet sich erst wieder die Möglichkeit nach der 10. Klasse in die gymnasiale Oberstufe einzusteigen“, so der Didaktische Leiter Markus Ignatzek.

 In den Klassen 5 und 6 führt die Gesamtschule die pädagogische Arbeit der Grundschule fort. In festen Klassen mit einem möglichst kleinen Lehrerteam lernen die Schülerinnen und Schüler selbständig oder in Gruppen. Unterschiedliche Aufgabenstellungen berücksichtigen ihr Lerntempo und ihre Leistungsfähigkeit. Die Kinder können Gelerntes durch Üben festigen und erhalten Gelegenheiten, ihr Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Bei Leistungsschwächen erfahren sie gezielt Hilfe.

An der Adolf-Reichwein-Gesamtschule ist für die Klassen 5, 6 und 7 ein Sprachförderkonzept entwickelt worden, das im Schuljahr 2007 / 2008 mit einem Förderpreis ausgezeichnet wurde. Ein erweiterter Förderunterricht ergänzt den Stundenplan. In allen Klassen finden Arbeitsstunden statt, in denen ein Großteil der Hausaufgaben unter fachkundiger Aufsicht von Lehrkräften erledigt werden kann. In dem   Unterrichtsfach „Soziales Lernen“ werden soziale Kompetenzen vermittelt, die in der Gemeinschaft gleichaltriger diskutiert und eingeübt werden. Für die Kinder der Jahrgangstufe 5 ist ein Schüler-Coaching-System in den Fächern Mathematik und English eingerichtet worden, das Schülerinnen und Schülern sowohl in der Wahrnehmung von Verantwortung als auch in ihren Leistungen fördert.

 Im Wahlpflichtbereich wird den Schülerinnen und Schülern ab Klasse 6 in den Fächern Latein, Französisch, Naturwissenschaften, Darstellen und Gestalten sowie Arbeitslehre die Möglichkeit geboten, eigene Schwerpunkte entsprechend ihrer Neigung zu setzten.

 Häufig sind Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Fächern unterschiedlich leistungsfähig. Die Gesamtschule berücksichtigt dies, indem sie in Mathematik, Englisch, Deutsch und Chemie schrittweise in einer zunehmenden Zahl von Fächern Kurse mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen anbietet, ohne dass hierdurch bereits Abschlüsse vorzeitig festgelegt werden. In den „Erweiterungskursen“ lernen leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler schneller und umfassender. In den „Grundkursen“ erhalten die Schülerinnen und Schüler längere Lern- und Übungszeiten. Die Leistungsentwicklung entscheidet über die Zugehörigkeit und die Umstufung in einen Erweiterungskurs oder einen Grundkurs.

Bis zur Klasse 9 bleibt die Schullaufbahn offen, es gibt kein „Sitzen bleiben“ und keinen Schulwechsel bei Lernschwierigkeiten und Leistungsschwankungen. Die Schülerinnen und Schüler gehen von Klasse zu Klasse jeweils ohne Versetzung in die nächst höhere Klasse über. Lernschwächen und Lernausfällen begegnet die Gesamtschule mit Förderunterricht oder mit der Möglichkeit, in unterschiedlichen Fachleistungskursen zu lernen.  In der Sekundarstufe I werden ab der 9. Klasse die Schüler auf den Beruf oder die gymnasiale Oberstufe vorbereitet.

 Für alle ratsuchenden Schüler und Eltern steht an der Adolf-Reichwein-Gesamtschule ein umfassendes schulinternes Beratungsnetzwerk zur Verfügung. In der Schule bieten ausgebildete Streitschlichter, Beratungslehrer und Sozialpädagogen ihre Hilfe an. Ergänzend wird mit zahlreichen außerschulischen Beratungseinrichtungen, Vereinen und kulturellen Einrichtungen zusammengearbeitet.

 An allen Tagen können die Schülerinnen und Schüler in der Schule im Schüler-Cafe Mahlzeiten und Getränke kaufen. An den Tagen mit Ganztagsunterricht wird in der Mensa zusätzlich eine warme Mahlzeit angeboten. Der Ganztagsbetrieb wird an der Gesamtschule für die Kinder und Jugendlichen durch mehr als 15 verbindliche Arbeitsgemeinschaften und zahlreiche offenen Freizeitangebote bereichert.

 

An der Adolf-Reichwein-Gesamtschule werden ab dem Schuljahr 2016/2017 für die Schülerinnen und Schüler des künftigen 5. Jahrganges, Klassen mit und ohne Neigungsschwerpunkten angeboten. Die Bildung von Klassen mit und ohne Neigungsprofilen stellt ein neues pädagogisches Konzept der Schule dar, mit dem die Kinder die Möglichkeit erhalten, ihre Interessen, Neigungen und Fähigkeiten weiter zu entwickeln, zu fördern oder auch ganz neu zu entdecken.

 In den Klassen mit einem Neigungsschwerpunkt legen die Schülerinnen und Schüler für die Dauer von zwei Jahren anstelle einer zweistündigen Arbeitsgemeinschaft ihren Neigungsschwerpunkt verbindlich fest. Alle Schülerinnen und Schüler erhalten pro Woche zwei zusätzliche Unterrichtsstunden in ihrem Neigungsschwerpunkt. Zur Auswahl stehen die Klassen mit den Neigungsschwerpunkten Naturforscher, Sprachforscher und Musikforscher.

 In den Klassen ohne Neigungsschwerpunkt wählen alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 für die Dauer eines Schulhalbjahres eine Arbeitsgemeinschaft aus einem umfangreichen Angebot aus. Die Wahl und Teilnahme einer Arbeitsgemeinschaft ist für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Die Arbeitsgemeinschaften finden wöchentlich statt und werden jeweils in zwei Unterrichtsstunden erteilt. Das Angebot der Arbeitsgemeinschaften verändert sich von Schulhalbjahr zu Schulhalbjahr. In jedem Fall werden aber immer Arbeitsgemeinschaften in den vier Bereichen Sport und Gesundheit, Gesellschaft, Kunst und Musik sowie Sprachen angeboten.

 Bei der Anmeldung Ihres Kindes an der Adolf-Reichwein-Gesamtschule haben Sie die Möglichkeit zu entscheiden, ob Ihr Kind in einer Klasse mit oder ohne Neigungsschwerpunkt unterrichtet werden soll. Die Entscheidung, eine Schülerin oder einen Schüler in eine Klasse mit oder ohne Neigungsschwerpunkt zuzuweisen, trifft jedoch die Schulleitung. Einen Rechtsanspruch gibt es nicht. Die Schulleitung ist allerdings bemüht, Ihren Wünschen soweit wie möglich zu entsprechen.

 Für die Anmeldung stehen insgesamt drei Tage zur Verfügung. Angemeldet werden können Kinder ab Mittwoch, 24.02.2016 bis Freitag 26. Februar 2016, jeweils in der Zeit von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr. Für das Aufnahmegespräch sollten Eltern ihr Kind mit zur Schule bringen. Über die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern wird erst nach Ablauf der Anmeldefrist entschieden. Wer sein Kind nicht am Mittwoch anmeldet, hat also keinen Nachteil.

 Mitzubringen sind das Originalzeugnis des 1. Halbjahres (Schuljahr 2015/2016), die Empfehlung der Grundschule für die weiterführende Schule, der Anmeldeschein der Grundschule und das Familienstammbuch oder die Geburtsurkunde des Kindes. Ausländische Mitbürger bringen bitte ihren Pass mit zur Anmeldung. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Schule unter www.starg.de.