Der Bereich Naturwissenschaften im Wahlpflichtbereich umfasst die Fächer Biologie, Chemie und Physik. Im Unterschied zu Arbeitslehre werden diese jedoch nicht als getrennte Fächer, sondern integriert, d.h. als ein Fach, unterrichtet. Die Unterrichtsgegenstände sind so ausgewählt, dass möglichst wenig Überschneidungen mit dem Pflichtunterricht auftreten und keine Inhalte vorweggenommen werden.

Ziele und Bedeutung:

Die Geschichte der Menschen und der geistigen Erkenntnisse ist auf den alten Wunsch der Menschen zurückzuführen, sich die Natur untertan zu machen. Dazu müssen die Men­schen verstehen, wie die Natur funktioniert. Diese komplizierten Zusammenhänge und Vorgänge haben eine Spezialisierung in Fachgebiete zur Folge gehabt. Alle NW-Fächer betrachten die Natur, jedes jedoch auf seine eigene Art. Da sich alle mit dem gleichen Thema befassen und un­ser alltägliches Leben auch nicht in Teildisziplinen unterteilt ist, sollen die Schülerinnen und Schüler im NW-Unterricht von den Alltagsphänomenen ausgehen und sie dann aus den unterschiedlichen Blickwin­keln der drei Fachrichtungen heraus untersuchen, um so mehr über die Zusammenhänge auf der Welt zu verstehen. Dabei sollen in besonderem Maße das Problemdenken geweckt, eigene Versuche ausgedacht und ausgeführt und die Anwendung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse in technischen Geräten entdeckt werden.

Die Form und die Inhalte des Naturwissenschaftsunterrichts:

Die Schülerinnen und Schüler haben in den Klassen 6 und 7 drei, später zwei Wochenstunden NW-Unterricht. Die einzelnen Unterrichtsreihen haben dabei stets einen Schwerpunkt in einem der drei Fachgebiete. Die Themen werden jedoch so gewählt, dass naturwissenschaftliche Inhalte und Arbeitsweisen immer wieder übergreifend und zusammenhängend behandelt werden kön­nen. Zwei Beispiele für Unterrichtsthemen sollen dies verdeutlichen:

  1. "Fortbewegung in Natur und Technik" in Klasse 6:

Unter biologischem Blickwinkel beschäftigen sich die Schüler(innen) mit Art und Ausstattung von Lebewesen und den daraus resultierenden Formen der Fortbewegung auf dem Land, im Wasser oder in der Luft. Aus physikalischer Sicht untersuchen sie die Bedingungen für Geschwindigkeit auf dem Land, im Wasser oder in der Luft. Die verbindenden Fragen können dann lauten: Was haben ein Fisch und ein U-Boot gemeinsam? Was unterscheidet sie? Der Mensch hat vom Fisch gelernt, unter Wasser schnell zu schwimmen.

  1. “Mensch und Umwelt" in Klasse 9:

Aus biologischer Sicht geht es um das Überleben der Lebewesen durch sauberes Wasser und saubere Luft. Aus chemischer Sicht stehen Methoden zur Wasseruntersuchung und zur chemischen Untersuchung der Luft zur Verfügung. Die Schüler und Schülerinnen können damit die Luft und das Wasser ihres Heimatraumes untersuchen und beurteilen.

Allerdings sollten nur die Schüler und Schülerinnen Naturwissenschaften wählen,

  • die neugierig auf biologische, chemische und physikalische Vorgänge und Sachverhalte sind
  • und gerne untersuchen, kombinieren und knobeln.

Das sind häufig Schülerinnen oder Schüler, die in Mathematik keine allzu großen Schwierigkeiten haben und schon in der Grundschule großes Interesse am Sachunterricht zeigten.

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